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An/Archiv_2
Zentralstrasse 156 in Bügelperlen / ab Nov. 2024 / Manuela Hitz
Das Projekt 156_ZSTR 156_1–162 beschäftigt sich mit Fragen des Erinnerns, Archivierens und Sichtbarmachens vergänglicher Strukturen. Ausgangspunkt ist die Liegenschaft an der Zentralstrasse 156, ein Haus, das demnächst umfassend saniert wird – und damit viele seiner Spuren verlieren wird.
Gemeinsam mit Valentin Egli habe ich im Rahmen des Künstlerduos Kollektiv EH im ersten Projektteil Frottagen und Diaprojektionen erstellt, die die Oberflächen des Hauses dokumentieren – Risse, Kratzer, Abrieb: Spuren eines gelebten Ortes.
Mit der Fortsetzung im November 2024 entsteht ein An/Archiv – ein Gegenentwurf zum klassischen Archiv. Während traditionelle Archive auf Vollständigkeit, Objektivität und Ordnung abzielen, begreift das Anarchiv Erinnerung als subjektiv, fragmentarisch und verkörperlicht. Es stellt nicht nur die Frage was archiviert wird, sondern wer entscheidet, warum – und für wen.
Ich übertrage ausgewählte Frottagen mittels schwarzer und weißer Bügelperlen aus Plastik in eine neue, dreidimensionale Form. Die ursprünglich flüchtigen Abdrucke werden durch stundenlange, präzise Handarbeit in ein taktiles, widerständiges Material übersetzt. Die Wahl der Bügelperlen ist bewusst: Ich nutze diese trivial geltende Technik künstlerisch, um Grenzen zwischen Hoch- und Alltagskultur zu verschieben.
Das Projekt versteht sich als künstlerische Forschung über Formen des Archivierens jenseits normativer Strukturen – ein Prozess, der dokumentiert, irritiert und neue Fragen stellt: Wie kann Erinnerung materialisiert werden? Was gilt als archivierenswert – und was wird übersehen? Kann ein Ort weiterleben, wenn er nur in Fragmenten erhalten bleibt?












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